Festgesetzt im Felsgrat und blockiert im Blaueis: Viele Einsätze für die Bergwacht - Ramsau

2022-06-25 12:40:27 By : Mr. Harry Xu

Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau im Landkreis Berchtesgadener Land waren während der vergangenen Woche wieder mehrfach gefordert.

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Am Samstagmittag gegen 11.20 Uhr brauchte ein 49-jähriger Radfahrer aus Brandenburg Hilfe, da er in der so genannten Benzinkurve am Watzmann mit akuten Kreislauf-Beschwerden nicht mehr weiterkam. Die Bergwacht Ramsau fuhr zunächst per Fahrzeug zum Mann, untersuchte ihn und forderte dann einen Notarzt nach, da sich sein Zustand verschlechterte. Die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers "Christophorus 6" konnte nach einem EKG Entwarnung geben und eine lebensbedrohliche Erkrankung ausschließen.

Die Bergwacht brachte den Urlauber mit dem Fahrzeug zur Wimbachbrücke. Mit dem Rettungswagen wurde er in die Kreisklinik Bad Reichenhall eingeliefert. Zwei Bergretter waren knapp über zwei Stunden lang gefordert.

Verstiegene sitzen auf Felsgrat am Hinterbergkopf fest

Am Donnerstagvormittag gegen 10.30 Uhr setzten eine 24-Jährige aus dem Salzburger Flachgau und ihr 22-jähriger einheimischer Begleiter einen Notruf ab. Sie hatten sich am Hinterbergkopf im Hochkalter-Massiv verstiegen und die Frau hatte zusätzlich Probleme durch eine Knie-Verletzung. Beide saßen auf einem Felsgrat fest und trauten sich im absturzgefährlichen Gelände nicht mehr weiter.

Die Leitstelle konnte das Duo nach einigen Versuchen über ihr Handy orten. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers "Christoph 14" flog drei Ramsauer Bergretter mit Bohrmaschine, Seilen und weiterer Alpin-Ausrüstung zum Einsatzort. Nach kurzer Versorgung konnten die Bergretter das Duo mit der Winde aufnehmen und ins Tal fliegen. Acht Kräfte waren bis 14 Uhr im Einsatz und tankten den Heli mit dem Kerosinanhänger wieder auf.

Am Mittwochmittag, 15. Juni, gegen 12.30 Uhr ging ein Notruf von der Falzalm am Watzmann ein, weil ein 34-Jähriger aus dem Unterallgäu mit einer Sprunggelenksverletzung notärztliche Hilfe brauchte. "Christoph 14" flog die Einsatzstelle direkt an, setzte den Notarzt mit der Winde ab, nahm den versorgten Patienten wieder mit der Winde auf und transportierte ihn direkt weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Vier Bergretter waren eine gute halbe Stunde lang in Bereitschaft.

Am späten Sonntagnachmittag vor einer Woche, 12. Juni, war ein internistisch vorerkrankter 74-jähriger Urlauber aus Baden-Württemberg im Aufstieg über die alte Rodelbahn vom Gasthaus Schwarzeck zum Hirschkaser am Toten Mann im südlichen Lattengebirge mehrfach mit gesundheitlichen Problemen gestürzt. Als gegen 17 Uhr der Notruf einging, fuhr die Bergwacht Ramsau mit ihrem All-Terrain-Vehicle (ATV) und dem VW-Bus zur Einsatzstelle, versorgte den Mann und brachte ihn zum Parkplatz. Dort übernahm ihn das Berchtesgadener Rote Kreuz mit Notärztin und Rettungswagen, versorgte ihn weiter und brachte ihn in die Kreisklinik Berchtesgaden.

Blockierte 21-Jährige ohne Ausrüstung

Am Samstagmittag vor einer Woche, 11. Juni, brauchten eine psychisch blockierte 21-Jährige und ihr gleichaltriger Begleiter aus Baden-Württemberg die Hilfe der Bergwacht: Das Duo war ohne entsprechende Alpin-Ausrüstung über das Blaueis zur Randkluft aufgestiegen. In der Stahlseil-Passage konnte die Frau weder vor noch zurück. Eine nachfolgende Seilschaft leistete Erste Hilfe, sicherte das Duo, setzte gegen 11.20 Uhr einen Notruf ab und führte die beiden Erschöpften zur Blaueisscharte hinauf.

Der Ramsauer Einsatzleiter forderte "Christoph 14" an, wobei die Besatzung zwei Bergretter an der Wache aufnahm und mit der Winde in rund 2400 Metern Höhe absetzte. Dort versorgten sie die beiden jungen Leute kurz und sicherten so, dass sie der Heli jeweils zusammen mit einem Retter per Winde aufnehmen und ins Tal fliegen konnte. Die Besatzung eines Rettungswagens des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm die junge Frau und untersuchte sie vor Ort ambulant. Fünf Bergretter waren bis 12 Uhr im Einsatz. − red