Energy Vault – Das Ausland staunt über Tessiner Super-Batterie - 20 Minuten

2022-07-24 00:54:03 By : Ms. Cindy Qu

Im Testbetrieb bewährte sich der Energie-speichernde 120-Meter hohe Zementturm. Nun könnten internationale Energie-Riesen in die Zukunftstechnologie investieren.

Die Krane des Energy Vault stapeln 35-Tonnen-Blöcke, um Strom zu speichern. Im Tessin steht die erste Demonstrationseinheit.

In Zukunft könnte die Technologie auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen und den steigenden Bedarf nach erneuerbaren Energien decken.

Bislang ist die Speicherung von beispielsweise Solarenergie sehr teuer.

Das Tessiner Unternehmen Energy Vault kann mit einem simplen Trick Strom in Betonbauwerken speichern.

In der Ortschaft Arbedo-Castione unterhält es dafür einen 120 Meter hohen Turm, bestehend aus mehreren tonnenschweren Zementblöcken.

Die Super-Batterie könnte wegweisend sein für die Zukunft. Globale Energie-Multis haben ihr Interesse angemeldet und der nächste Bau ist bereits in Planung.

Das Unternehmen Energy Vault betreibt nahe Bellinzona eine 120 Meter hohe Super-Batterie. Im Bauwerk, das aus mehreren Betonblöcken besteht, wird Solar- und Windenergie gespeichert. Über ein Jahr lang lief der Testbetrieb – wie SRF berichtet, offenbar erfolgreich. Mehrere potentielle Investorinnen und Investoren aus der ganzen Welt hätten die Anlage im Tessin besucht und sich interessiert gezeigt. So zum Beispiel das ehemals wertvollste Unternehmen der Welt: der staatliche saudische Ölkonzern Aramco. Auch der italienische Energieriese Enel könnte einsteigen. Der CEO von Energy Vault kündigt den Börsenstart in New York an.

Der Turm in der Gemeinde Arbedo-Castione funktioniert als eine Art Super-Batterie. Er speichert Wind- und Sonnen-Energie zwischen mehreren Tonnen schweren Betonblöcken. Werden einzelne Blöcke mittels der am Turm befestigten Kräne abgesenkt, kann Energie entnommen und ins Netz eingespeist werden. Theoretisch kann das System unendlich lange Strom sichern. Damit eignet es sich besonders gut für Einsätze in Gebieten oder Branchen, die einen vorausschaubar hohen Energieverbrauch haben, wie beispielsweise Datencenter.

Für den Bau wurden ein Jahr lang Hunderte Tonnen Material verbaut. Die schweizerisch-amerikanische Betreibergesellschaft versichert, dass dabei nicht herkömmlicher Beton, sondern Zement aus Erde, Verbrennungsrückständen und Fiberglas zum Einsatz gekommen ist. Zukunftsweisend könnte die Idee auf jeden Fall sein. Bislang ist die Speicherung von Strom nämlich noch immer sehr teuer. Die relativ tiefen Bau- und Betriebskosten des Energy Vault könnten dies ändern.

Nach dem Testbetrieb wird der Turm von Arbedo umziehen: und zwar nach Indien. Dort soll er Energie für die Massen herstellen. Bereits stehen die Pläne für eine neue Anlage im Tessin. Gemäss dem CEO, Robert Piconi, wird diese aber in anderer Form daherkommen als der bisherige Turm. Sie soll eher wie ein Gebäude konzipiert werden. Probleme mit den Nachbarn seien aber nicht Schuld am Formwechsel. Diese haben gemäss CEO Piconi, nämlich grosse Freude an ihrem neuen Wahrzeichen.

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