Mauerwerk aus Leichtbeton: Bauphysikalische Eigenschaften angepasst an energieeffiziente Bauweisen - ABZ

2021-12-18 03:19:34 By : Ms. richxr sales

Ganz am Anfang wurden alle Steine ​​in der Bimssteinindustrie einzeln von Hand gefertigt. Besucher des Bimssteinmuseums in Kaltenengers können die Entwicklung der Technik nachvollziehen.

Ochtendung (ABZ). - Aktuelle Jasto Leichtbetonsteine ​​für hochdämmende Außenwände haben eine ausgeklügelte Geometrie mit einem genau abgestimmten Verhältnis von Stegen, Schlitzen und Kammern. Das geben die Jasto Baustoffwerke mit Sitz in Ochtendung bekannt. Ihre bauphysikalischen Eigenschaften sind gezielt auf energieeffiziente Bauweisen ausgerichtet. Aber auch Leichtbetonmauerwerk lässt sich für Wände mit unterschiedlichsten Anforderungen optimieren. Denn eine der größten Stärken von Leichtbeton ist seine Vielseitigkeit. Grundlage dafür sind die Zuschlagstoffe, mit denen der Leichtbeton hergestellt wird. In den hochmodernen Produkten steckt ein uraltes Erbe: Vulkangestein. Als Ergänzung für Jasto kommen je nach Verwendungszweck Bimsstein, Lava oder Basalt zum Einsatz. Bimsstein verdankt seine Entstehung einer gewaltigen Explosion des Laacher Seevulkans vor rund 12.500 Jahren. Die Lava- und Basaltfelder hingegen hätten sich früher und über einen Zeitraum von Jahrmillionen in der Vulkanlandschaft der Eifel gebildet. Der Bims ist jedoch der wichtigste vulkanische Baustoff für Jasto. Nach der Demontage durchläuft es eine aufwendige Aufbereitungs- und Siebtechnik. Dabei entsteht Bims, ein hochwertiger Rohstoff, der schließlich zusammen mit Zement und Wasser in die Produktion von Leichtbetonsteinen fließt. Je nach Verwendungszweck der Steine ​​werden unterschiedliche Zuschlagstoffe verwendet. Bei den stark wärmedämmenden Steinen wird beispielsweise ein leichter Bims mit vielen Lufteinschlüssen bevorzugt. Die vielen Luftpolster wirken wie eine von der Natur hinzugefügte Wärmedämmung.

Basalt ist im Gegensatz zu Bimsstein ein sehr schweres und dichtes Gestein, das durch langsames Abkühlen der flüssigen Lava entstanden ist. Basaltkörner haben eine sehr hohe Schüttdichte und Festigkeit. Daher würde es für Steine ​​mit hoher Schalldämmung oder Tragfähigkeit verwendet. Der dritte vulkanische Baustoff bei der Steingewinnung bei Jasto ist Lava, eine Art Zwischenform zwischen Basalt und Bims. Beim Abkühlen würden sich durch Gaseinschlüsse viele Poren in der Lava bilden, sodass Lava eine geringere Schüttdichte als Basalt hat. Der leichte, wärmedämmende Bimsstein wird bei Jasto zur Herstellung der Thermosteine ​​verwendet. Lava und Basalt würden verwendet, um Phonestones mit guter Schalldämmung herzustellen. Sie würden auch zur Herstellung von Betonprodukten für den Landschaftsbau verwendet werden.

Diese sollten in der Regel eine hohe Festigkeit und Masse aufweisen. Lava wird eher für Hohl- und Vollsteine ​​in mittleren Schüttdichten und Basalt für Hohl- und Vollsteine ​​in höheren Schüttdichten sowie für Pflaster und Platten verwendet. Trotz ihrer schwereren Zuschlagstoffe wurden die Hohl- und Vollsteine ​​per Definition noch als Leichtbetonsteine ​​eingestuft, da sie eine geringere Dichte als normaler Beton aufweisen. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts werden in Deutschland Ziegel aus dem Rohstoff Bims hergestellt. Die sogenannten Schwemmsteine ​​aus 90 Vol.-% grobem Bims und 10 Vol.-% hydraulischem Kalk sind die Vorläufer der heutigen Leichtbetonsteine. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Gebäude im zerstörten Deutschland mit diesen Schwemmsteinen wieder aufgebaut.

In dieser Zeit gründete Jakob Stockschläder die Jasto Baustoffwerke, die sich zunächst der Herstellung von Ziegeln aus heimischen Rohstoffen verschrieben hatten und sich heute unter seinem Nachfolger Ralf Stockschläder zu einem der führenden Unternehmen der deutschen Bimssteinindustrie entwickelt haben. Seit 2003 verfügt Jasto neben der Ziegelproduktion auch über eine Produktionskette für Landschaftsbauprodukte.

Seit der Ölkrise Anfang der 1970er Jahre sind die Anforderungen an die Wärmedämmung in Gebäuden gestiegen, so dass sich die Baustoffe parallel weiterentwickelt haben. Aktuelle hochdämmende Leichtbetonsteine ​​zeichnen sich durch eine ausgeklügelte Geometrie aus, die auf einen möglichst harmonischen Mix aus Wärmedämmung und Tragfähigkeit abzielt. Nicht zuletzt hat Jasto auch den eigentlichen Steinherstellungsprozess weiter perfektioniert. Mit modernsten Produktionsmaschinen könnten Steine ​​mit planparalleler Oberfläche hergestellt werden, die nur kleinste Maßtoleranzen aufweisen und auf einer sehr zuverlässigen und gleichmäßigen Betonmischung basieren. Auf den gleichen Maschinen werden laut Hersteller auch die schwereren Hohl- und Vollsteine ​​hergestellt. Auf diese Weise kann Leichtbetonmauerwerk mit unterschiedlichen Zuschlagstoffen als homogenes Mauerwerk hergestellt werden.

Dies ist eine besondere Stärke von Leichtbeton. Denn mit den unterschiedlichen Leichtbetonprodukten für hochdämmende Außenwände sowie für schalldichte Innenwände ist ein sehr homogener Aufbau möglich. Auch die direkt angrenzenden Fundamente, Decken, Säulen und Treppen aus Beton hätten ähnliche physikalische Eigenschaften. Von Bedeutung ist hier beispielsweise das Wärmeausdehnungsverhalten bei Kälte oder Hitze. Auf diese Weise kann die Gefahr von Spannungsrissen durch die Wahl des Mauerwerks minimiert werden. Auch der Brandschutz ist sehr gut: Ebenso wie Betonelemente sind Leichtbetonsteine ​​inklusive einer eventuell eingebauten Mineralwolldämmung in die höchste Brandschutzklasse A1 eingestuft; sie zählen zu den brandsicheren, nicht brennbaren Baustoffen.

Die technisch aufwendigsten Produkte sind die Jasto Thermosteine. Besonders für Außenwände im mehrgeschossigen Wohnbau sind Steine ​​gefragt, die eine gute Wärmedämmung mit einer hohen charakteristischen Druckfestigkeit aufweisen. Eine wichtige Produktlinie sind laut Jasto die neuen Kombisteine, die zu den Thermosteinen gehören. Durch die veränderte Anordnung von Stäben, Schlitzen und Dämmkammern hat das Unternehmen die charakteristische Druckfestigkeit (den fK-Wert) um rund 40 % gesteigert.

Die thermischen Eigenschaften blieben auf hohem Niveau. Auch die Thermosteine ​​ohne Innendämmung sind mit einem neuen Steinbild ausgestattet. Sie erreichen laut Jasto je nach Ausführung einen fK-Wert von bis zu 2,7 N/mm² und ermöglichen Geschosshöhen von bis zu fünf Geschossen. Mit den neuen Steinen wird auch im mehrgeschossigen Wohnbau eine monolithische Bauweise möglich, bei der keine zusätzliche Dämmung der Außenwand erforderlich ist.

Ebenfalls neu ist der Ambossstein Jasto mit einer Wandstärke von 42,5 cm. Dank einer speziellen Anordnung der inneren Dämmkammern behält es auch in höheren Festigkeitsklassen gute Wärmedämmeigenschaften. In der Festigkeitsklasse 6 erreicht es beispielsweise eine Wärmeleitfähigkeit von 0,1 W/(mK) und einen U-Wert von 0,22 W/(m²K).

Schallschutz ist ein wichtiges Thema im mehrgeschossigen Wohnungsbau. Hier kann Leichtbeton punkten, sagt Jasto. Denn auch die aktualisierte DIN 4109 gewährt Leichtbeton weiterhin einen Bonus. Für die Formel zur Ermittlung des Direktschalldämm-Maß Rw, R kann ein um 2 dB niedrigerer Wert als bei anderen massiven Wandbaustoffen angesetzt werden. Dies ist trotz der geringen Anzahl ein deutlich hörbarer Unterschied. Die Leichtbetonindustrie verdankt viel ihrem vulkanischen Erbe. Aber es sind die vielen technologischen Fortschritte und modernen Herstellungsverfahren, die den alten Schwemmstein zu einem zeitgemäßen Baustoff gemacht haben. Der Leichtbeton ist gerüstet für die vielen Herausforderungen, denen sich die Baubranche in Zukunft stellen muss.